Mein Vater kaufte mir ein gebrauchtes Mofa, einen blauen Velo Vap. Er steht übrigens heute noch in meiner Mofa - Sammlung. So wurde mein Interesse an Mofa -Occasionen schon mit etwa 13 Jahren geweckt. Danach wurde mir ein Puch Velux von einem Bekannten geschenkt, weil er ihn nicht mehr brauchte. Frisiert war er auch und ich merkte sofort den grossen Unterschied zum Velo Vap. Danach begann ich Mofas zu sammeln. Es kamen wohl einige zusammen, aber bis ins Jahr 2001 war es nur ein Hobby.
Im April 2001 eröffnete ich meine eigene Mofa-Werkstatt. Am Anfang arbeitete ich nur im Teilzeit-Modus, bis im Jahr 2007, danach 100 %. Ich begann richtig viele Mofas und auch Mofa Ersatzteile zu kaufen und zu Sammeln. Am meisten Freude hatte ich aber, wenn ein Sachs 502 handgeschaltet, ein Puch Velux X30 oder Puch Maxi dabei war. So kamen schlussendlich ca. 160 Mofas in meinen Besitz. Um die Fahrzeuge sehr schön zu restaurieren, habe ich mir eine Sandstrahlanlage gefertigt. Darin werden die rostigen Partien an den alten Blechen, Rahmen und Teilen gesäubert und die restlichen alten Farben entfernt. Auch die durch Schweissen reparierten Stellen werden so einwandfrei gereinigt. Somit sind nun alle Teile professionell gesäubert und bereit zum Lackieren. Durch diese intensive Vorbereitung halten nun die Farben einwandfrei und auch viel länger. Nun kommen die anderen Baugruppen an die Reihe. Die Motoren werden, mit wenigen Ausnahmen, komplett zerlegt und alle nötigen Teile ersetzt. In der Regel ist die Kurbelwelle, die Kupplung oder der Zylinder mit Kolben defekt. Die Kugellager, die Simmerringe, der Unterbrecher, und der Antriebsritzel werden sowieso ersetzt. So wird Baugruppe für Baugruppe renoviert und dann das Mofa zusammengesetzt.
Es ist immer wieder eine Freude wie aus einem alten und oft auch verbastelten Mofa eine sehr schöne Occasion geworden ist. Mit einer guten Pflege und dem richtigen Gebrauch, wird das Mofa nun wieder viele Jahre halten, auch bei täglicher Benutzung.
Das Reparieren dieser Occasionen ist auch immer wieder eine grosse Herausforderung. Obwohl die Meinung herrscht, dass die Zuckerwassermotörli schon sehr einfach gebaut sind, hat sich schon manch Einer die Zähne daran ausgebissen. Trotz meiner Berufserfahrung als Maschinenmechaniker, heute Polymechaniker, musste ich auch manch hartes Lehrgeld bei den Motoren bezahlen. Dank dem Wissen von meiner Ausbildung, kann ich aber tiefere Zusammenhänge erkennen und auch Ersatzteile zum Teil selber herstellen. Oder eben die richtigen Verfahren auswählen, um ein gutes Ergebnis zu erhalten. Vieles habe ich auch schon von meinem Vater gelernt der Automechaniker war. Oder von anderen Berufskollegen im Austausch erfahren. Die restlichen mechanischen Arbeiten sind ähnlich gelagert wie es beim Polymechaniker auch gelernt wird.
Heute bin ich in der Lage, immer noch einzelne schöne alte restaurierte Perlen anzubieten. Seien sie handgeschaltet oder Automaten. Sogar Puch Velux X30 und Sachs 502 sind manchmal noch dabei. In eigener Werkstatt arbeitend, bin ich nun einer der eher selten gewordenen Mofa Mechaniker in der Region. Dank meinem umfangreichen Lager ist es öfters doch noch möglich einige Mofas wieder herzustellen und in den Verkehr zurück zu bringen.
Sie sehen, Mofas ist meine Hauptbeschäftigung. Aber auch Velos sind immer wieder zur Reparatur hier. Ebenso Roller, nur wird einem das Leben eher schwer gemacht, weil viele original Ersatzteile nur noch zu Endkundenpreisen erhältlich sind. Die Importeure der Rollerbranche versuchen alles wieder zu monopolisieren, damit nur noch die grossen Geschäfte von den Händler Ersatzteilpreisen profitieren können.